Dr. David Clements, unser Data Analytics Manager, untersucht sturmbedingte Ausfälle und erklärt, wie unsere Systeme für permanentes Monitoring Vorboten von Ausfällen und deren Standort erkennen und Netzbetreiber bei proaktiven Reparaturarbeiten unterstützen können.
Zunächst einmal sollten wir den Unterschied zwischen einem Fehler und einem Vorfehler klären.
Bei einem Vorfehler handelt es sich um einen kurzzeitigen Spannungsanstieg, der durch einen Isolationsfehler im Zuleitungskabel verursacht wird und nach dessen Behebung wieder auf ein normales Niveau zurückkehrt. Ein Fehler ist dagegen ein Ereignis mit höherer Energie, bei dem der Fehlerstrom so lange anhält, bis der Fehlerstromschutz ausgelöst wird, was zu einer Unterbrechung der Stromversorgung beim Kunden führt. Die folgenden Diagramme veranschaulichen dies beispielhaft:
Jetzt, wo wir den Unterschied zwischen Vorfehlern und Fehlern kennen, stellt sich die Frage, was ihre Ursachen sind.
Fehler können zahlreiche Ursachen haben, etwa Isolierungsschäden, Schäden durch Dritte, thermomechanische Effekte und das Eindringen von Feuchtigkeit – ein Hauptrisiko bei schlechtem Wetter.
Die Niederschlagsmenge im Vereinigten Königreich kann im Winter durchschnittlich bis zu 130 mm pro Monat betragen und im Sommer zwischen 70 mm und 90 mm liegen. Neben starken Regenfällen führen Stürme zu unbeständigeren und anspruchsvolleren Wetterbedingungen, mit denen die Netze der britischen Stromversorger zurechtkommen müssen.
Stellt man sich Regenfälle und Stürme vor, die Auswirkungen auf die Stromnetze haben, denkt man an Blitzeinschläge und schwere Stürme, die Stromleitungen und Masten umknicken – aber auch unter der Erde werden Schäden verursacht. Wenn sich das Wasser aus Starkregen an einer Stelle sammelt, sickert es durch den Boden zu den darunter liegenden Stromleitungen und verursacht Störungen und Ausfälle im Stromnetz und in den Umspannstationen, die Haushalte und Unternehmen mit Strom versorgen.
Ein Beispiel dafür ist der Sturm Babet, der im Oktober 2023 auch Großbritannien traf. Unsere Flotte von über 19.000 VisNet Hub und Guard-Geräten verzeichnete innerhalb von 24 Stunden mehr als 10.000 Vorfehlerereignisse, was auf weit ausgedehnte Störungen im Stromnetz hindeutete. Diese Ereignisse ließen auf Schäden an unterirdischen Kabeln schließen, die zukünftig unweigerlich zu Stromausfällen führen werden. Um den Anstieg von Vorfehlern zu veranschaulichen, zeigt die folgende Grafik, wie stark der Ausschlag bei schlechtem Wetter tatsächlich ist:
Um zu verhindern, dass aus Vorfehlern vollwertige Fehler werden, die zu Ausfällen beim Kunden führen, müssen die Vorfehler lokalisiert werden, um Reparatur- oder Wiederherstellungsarbeiten durchführen zu können. Um dies effizient zu ermöglichen, müssen Monitoring-Geräte mit Signalform-Analyse installiert werden, beispielsweise VisNet Hub.
VisNet Hub ist ein Monitoring-System für das Niederspannungsnetz, das in Echtzeit Einblicke in das Netz bietet und es Umspannstationen ermöglicht, den Ort von Vorfehlern zu identifizieren.
Ungünstige Wetterbedingungen sind im Vereinigten Königreich unvermeidlich, was bedeutet, dass die Stromnetze und -leitungen nie vollständig geschützt werden können. Ein vollständiges Monitoring ermöglicht Ihnen einen proaktiven Ansatz, um Störungen vorzubeugen, die Anzahl der Ausfälle bei Kunden zu reduzieren sowie die Qualität Ihres Service zu verbessern. Ausfälle können zu Beschwerden oder kostspieligen Strafen führen, und Reparaturarbeiten bei umfassenden Störungen sind teurer als proaktive Arbeiten als Reaktion auf erkannte Vorfehler.
Um weitere Informationen zu VisNet und VisNet Hub zu erhalten, kontaktieren Sie einen unserer Experten.